Bis in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts haben sich Martin Luther und Philipp Melanchthon auf ihren Bildern in der Osterbrucher Kirche angesehen. Doch irgendwann zwischen 1933 und 1962 wurden die Bilder aus ihrem Rahmen entfernt und so aufgehängt, dass sie aneinander vorbei in verschiedene Richtungen schauen. Vermutlich wurden die Leinwände mit den Bildern abgenommen, vor Fliegerangriffen im Krieg in Sicherheit gebracht und später verkehrt aufgehängt.
Nun wird dieser Fehler korrigiert. Am Montag, 28. November, 15 Uhr in der St. Petri-Kirche Osterbruch sind alle Interessierten eingeladen, erstmals seit 60-90 Jahren das richtig geordnete Kunstwerk zu betrachten und mit dem Restaurator Gerold Ahrends aus Lauenburg dazu ins Gespräch zu kommen.
Melanchthon und Luther in St. Petri Osterbruch
Foto @ Ahrends (Archiv der Landeskirche Hannovers)
Ursprüngliche Nachricht:
Reformationstag in Osterbruch
Am Montag, dem 31. Oktober feiern die evangelischen Gemeinden aus Osterbruch, Neuenkirchen und Otterndorf um 10.30 Uhr in der St. Petri-Kirche Osterbruch gemeinsam den Gottesdienst am Reformationstag.
Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stehen die merkwürdigen Gemälde von Martin Luther und Philipp Melanchthon in der Osterbrucher Kirche. Die Reformatoren schauen sich nicht an, wie wir es aus vielen Kirchen kennen, sondern richten ihren Blick in eine entgegengesetzte Richtung.
Was hat das zu bedeuten, dass der Kämpfer für die Reformation (Martin Luther) und derjenige, der die Gedanken der Reformation ordnet und für die Nachwelt zu Papier bringt, aneinander vorbeischauen? Warum hängt dieses Bild so in Osterbruch? Hat es möglicherweise etwas mit dem 2. Weltkrieg zu tun?
Diese Rätsel sollen im festlichen Rahmen des Reformationstags-Gottesdienstes gelöst werden. Außerdem wird Thomas Gurt als Lektor eingeführt, der damit feierlich den Auftrag bekommt, selbständig den Gottesdienst zu gestalten. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!