An den Konfirmationsgottesdiensten konnten nicht alle Verwandten und Freunde der KonfirmandInnen teilnehmen. Zur Information für Interessierte und zum Nachlesen für Teilnehmende hier der Ablauf der Gottesdienste von Pastor Feltrup:

Konfirmation 2021 in Otterndorf

Ansprache zum Wochenspruch: Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verachtet, der verachtet mich. Lukas 10, 16a

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserem Vater und dem Herrn Jesus Christus durch den heiligen Geist, Amen.

Liebe Gemeinde, besonders liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden,

Ja, heute werdet Ihr nun gleich konfirmiert und ich hoffe ja wirklich, dass es jetzt die richtige Entscheidung war, den heutigen Termin zu lassen, so dass für Euch die Konfirmationsfeier wirklich auch richtig schön und zufriedenstellend wird.

Was soll ich euch heute morgen noch sagen, was mit auf euren Weg geben – diese Frage hat mich in den letzten Wochen doch immer wieder beschäftigt und dann sah ich neulich, als wir unsere Tochter in Hannover besuchten: auf einem Granitblock am südlichen Rande des Zooviertels von Hannover diese kleine Bronzefigur. Eine Figur, entworfen von der Künstlerin Ulrike Enders – Seit 2007 sitzt sie da, und stellt Momo da, das Mädchen aus dem gleichnamigen Roman von Michael Ende.

Das große Ohr in ihren Händen deutet auf ihre besondere Begabung hin: Momo hatte die Fähigkeit, „ganz Ohr zu sein”. Und da musste ich tatsächlich an Euch und an unsere Konfirmandenunterrichtsstunden denken. Es war ja in diesem Jahr wirklich nicht einfach, mit so wenig Leuten in diesem großen Raum im Gemeindezentrum. Und wenn einer von uns sprach, mussten wir wirklich ganz Ohr sein, also genau zuhören, denn durch den Mundschutz, den wir ja fast während der ganzen Unterrichtszeit tragen mussten, wurden manche Worte undeutlich und wir mussten einander noch genauer zuhören und gerade ich hätte mir manchmal so ein großes Ohr gewünscht, dann hätte ich sicher auch nicht so oft nachfragen müssen….

Aber noch einmal zurück zu Momo mit dem Ohr auf dem Schoß: Michael Ende schreibt dazu: „So kam es, dass Momo sehr viel Besuch hatte. Man sah fast immer jemand bei ihr sitzen, der (..) mit ihr redete. Und wer sie brauchte und nicht kommen konnte, schickte nach ihr, um sie zu holen.

Und wer noch nicht gemerkt hatte, dass er sie brauchte, zu dem sagten die anderen: ,Geh doch zu Momo!'”

Was die kleine Momo konnte wie kein anderer, das war ganz einfach: zuhören.

Das ist doch nichts Besonderes, wird nun vielleicht mancher von uns sagen, zuhören kann doch jeder.

Aber das ist ein Irrtum.

Wirklich zuhören können nur ganz wenige Menschen.

Und so wie Momo sich aufs Zuhören verstand, war es ganz und gar einmalig.

Tatsächlich ist es ein großer Schatz, wenn wir in unserem Bekannten- und Freundeskreis so eine „Momo” haben – oder selbst in der Lage sind, anderen „ein Ohr zu schenken.”

Jemand hat einmal gesagt: „Unser größtes Kommunikationsproblem ist: Wir hören nicht zu, um zu verstehen. Wir hören zu, um zu antworten.”

Wahrscheinlich kennen die meisten von uns diese Erfahrung: dass wir beim Zuhören gedanklich schon längst mit unserer eigenen schlauen Antwort beschäftigt sind.

Wenn wir aber verlernen, wirklich zuzuhören, verlieren wir den Kontakt zu anderen Menschen genauso wie den Kontakt zu Gott.

Gleichzeitig verlieren wir mit der Fähigkeit zum Zuhören auch die Möglichkeit, uns korrigieren zu lassen und uns weiterzuentwickeln.

So ist es kein Wunder, dass die Bibel immer wieder auffordert, bewusst zuzuhören. Als Jesus seine Jünger losschickt, gibt er ihnen mit auf den Weg:

„Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich”.

Natürlich ist damit nicht gemeint, dass die Worte irgendeines Christen unkritisch gleichgesetzt werden könnten mit dem Wort Gottes.

Wohl aber steckt dahinter die Erinnerung, dass Gott immer wieder durch andere Menschen zu uns spricht.

In jeder menschlichen Begegnung, in jedem Gespräch kann es geschehen, dass Gott uns begegnet und zu uns spricht.

Gerade deshalb ist es so wichtig, empfänglich zu bleiben für das leise Reden Gottes inmitten der unzähligen äußeren und inneren Stimmen, die unsere Ohren und Herzen täglich bombardieren.

Wir brauchen das „Momo-Ohr”, um wachsam zu sein für die oft leise und zarte Stimme, die uns immer wieder liebevoll ermutigt, korrigiert und dabei hilft, Gottes Spuren zu entdecken -in unserem kleinen Alltag und in der großen Welt.

Deshalb hat das Bild von Momo und dem großen Ohr mittlerweile einen festen Platz auf meinem Schreibtisch  in meinem Arbeitszimmer. Es erinnert mich in dem oft hektischen Alltag nicht nur an unsere gemeinsamen Konfistunden. Nein, es erinnert mich auch daran, ein offenes Ohr zu behalten – in allem Reden und Tun die Stille nicht zu vergessen, die mich wachsam hält für die Menschen, denen ich begegne, ebenso wie für die Stimme Gottes, die mich dort erreicht, wo ich empfänglich bin: in der Begegnung zum Beispiel auch mit euch KonfirmandInnen, im Lesen der Bibel und mancher Kirchenlieder, im wachen Blick auf meinen Alltag, im Erleben der Natur und in jedem bewussten Atemzug.

Achtet doch mal drauf, vielleicht geht es euch dann auch so.

Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus unserem Herrn Amen

Einsegnung mit Sprüchen 9.30 Uhr

Tjark Prieß: Auf allen deinen Wegen wird Gott dich beschützen, von Anfang bis zum Ende, jetzt und in aller Zukunft. Psalm 121 8

Marten Schmidt: Gott verspricht: In Zukunft brauchst du nicht mehr die Sonne als Licht für den Tag, noch den Mond als Licht für die Nacht; denn ich, der Herr, dein Gott, werde für immer dein Licht sein und dir mit meinem herrlichen Glanz leuchten. Jesaja 60,19

Friederike Wolfen: Ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst. 1. Mose 28,15

Paula Müller: Auch wenn alles einmal aufhört, Glaube, Hoffnung und Liebe nicht. Diese drei werden immer bleiben, aber am höchsten steht die Liebe. 1. Kor 13,13

Sarah Hickmann: Denen, die das Gute tun, wird Gott ewige Herrlichkeit, Ehre und Frieden schenken.  Römer 2,9

Alina Grefe: Auch wenn alles einmal aufhört, Glaube, Hoffnung und Liebe nicht. Diese drei werden immer bleiben, aber am höchsten steht die Liebe. 1. Kor 13,13

Rieke Raydt: Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Psalm 139,5

Clarissa Brandeburger: Auch wenn alles einmal aufhört, Glaube, Hoffnung und Liebe nicht. Diese drei werden immer bleiben, aber am höchsten steht die Liebe. 1. Kor 13,13

Nele Hahl: Denn Weisheit wird in dein Herz eingehen und Erkenntnis wird deiner Seele lieblich sein, Besonnenheit wird dich bewahren und Einsicht dich behüten. Sprüche 2, 10-11

Einsegnung mit Sprüchen: 11.00 Uhr

Neele Haedecke: Wenn wir die Hände halten, dann spüren wir – es gibt im Weltgetriebe drei Anker, die uns fest und sicher halten: Glaube, Hoffnung und Liebe. Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe, aber die Liebe ist die größte unter ihnen (1.Kor. 13.13)

Enna Woltmann: Bittet, so wird euch gegeben, suchet, so werdet ihr finden, klopfet an, so wir euch aufgetan. Lukas 11,9

Tyler von Hassel: Aber sei nur stille zu Gott, meine Seele, denn er ist meine Hoffnung. Er ist mein Fels, meine Hilfe und mein Schutz, dass ich nicht fallen werde. Psalm 52, 6+7

Sophie Folz: Denn Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. 2. Timotheus 1,7

Niklas Reimers: Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott in ihm. 1. Joh. 4.16b

Rafael Metzler: Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott in ihm. 1.Joh. 4.16

Martin Kahlsdorf: Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott in ihm. 1. Joh. 4.16b

Lars Müller: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Johannes 8,12a

 

Segen

Fürbittengebet

Christus, mit deinem Segen hast du heute dein Taufversprechen erneuert. Darum bitten wir, dass du mit deiner grenzenlosen Liebe wirkst, wenn bei uns Glaube, Liebe und Hoffnung aufhören wollen.

Die Konfirmierten danken für alle Menschen, die sie bisher in ihrem Leben begleitet haben. Lass sie ihnen auch weiter den Rücken stärken, damit sie dem Leben gewachsen sind.

Mit dem heutigen Tag gehen Patenschaften zu Ende. Lass jedoch nicht die Beziehungen zwischen den Paten und den Jugendlichen aufhören. Lass sie gute Freunde sein, die sich miteinander verstehen

Die Eltern möchten mit ihren Kindern leben und sie verstehen. Wir bitten dich für sie und für uns um deine Hilfe.

Die Kirchengemeinde freut sich über Jugendliche, die bei Gott festmachen. Gib uns als Kirche Geduld, ihre Fragen zu beantworten, und den Mut, uns von jungen Menschen bewegen zu lassen.

Christus, an diesem Tag bitten wir für alle, denen das Nötigste zum Leben fehlt, dass ihr Glaube nicht aufhöre. Lass uns das Glück dieses Tages nicht als selbstverständlich hinnehmen und dir dafür danken. Amen